In der Herren U21-Spielklasse spielt Felix Fittkau auf internationaler Ebene in der laufenden Saison wohl das letzte Mal. Denn der Sportler wird noch in diesem Jahr sein 21. Lebensjahr erreichen und damit aus der Spielklasse altersbedingt ausscheiden. Seit nicht weniger als zehn Jahren führt der Kanupolo-Spieler seinen Sport aus. 2010 und 2011 spielte er, mangels einer WSF-Jugendmannschaft, zeitweise für den KC Rheine und den 1. Meidericher KC, konnte allerdings 2012 mit der Juniorenklasse wieder in seinen Heimatverein wechseln. Seit nunmehr drei Jahren ist der Kanut fester Bestandteil der ersten Herrenmannschaft der Wassersportfreunde Liblar 1960 e.V. und spielt erfolgreich auf den Bundesligaspieltagen und bei den Deutschen Meisterschaften.
Bei der kommenden Weltmeisterschaft in Italien sieht der gebürtige Liblarer sein Spiel einem hohen Leistungsdruck ausgesetzt. Als einer der Ältesten in der U21-Nationalmannschaft spiele er als Center im Angriff, müsse Sicherheit ausstrahlen und als Vorbild für die Jüngeren fungieren, so Fittkau. Dabei empfindet der Sportler das erwartete Spielniveau auf internationaler Ebene im Vergleich zur Bundesliga als einfacher. Da die Spielklasse hier begrenzt ist „gibt es nicht viele Leute, die muskulöser sind, die schwerer sind, die fitter sind oder erfahrener“, weiß der erfahrene U21-Spieler zu berichten.
Anders sei dies in der Bundesliga. „Da gibt es halt auch andere Nationalspieler aus anderen Ländern oder aus Deutschland, wo ich nicht mithalten kann, wenn die kommen.“, erklärt der Sportler das hohe Niveau und die Härte des Spiels im Wettkampf mit den Besten. Letztlich komme es dann darauf an, die „richtigen Bewegungen in der richtigen Sekunde zu machen“, erklärt Fittkau und verrät selbstkritisch, dass er an seiner Abwehr permanent arbeiten müsse.
Was dem jungen Kanupolo-Spieler an Erfahrung fehlt, gleicht er mit Ehrgeiz aus. Denn um sein Spiel zu verbessern, zog der Kajakfahrer diesen Winter sein Training stark an. Dabei hat der gelernte Schweißer schon durch seinen Job auf dem Bau einen körperlich anstrengenden und langen Arbeitstag. Das Boot-Fahren lässt der Wahl-Kölner sich aber nicht nehmen: Paddeln, Training oder ein-, zweimal im Jahr eine Wildwasserfahrt. Auf dem Wasser kann er abschalten und Spaß haben. „Ich finde es toll, dass man sozusagen ein gutes Kardiotraining dadurch hat“, beschreibt er einen weiteren Vorteil des Sports. Seinen Zweitsport Fußball gab der Spieler letztlich aus Zeitmangel auf. Außerdem meint er: „Ich bin halt nicht so der Läufer.“
Das zugrunde liegende Interview wurde vor der WM 2016 geführt.
Veröffentlicht am 23. August 2016 im Kölner Stadt-Anzeiger.