Die Wiederentdeckung des Sports

Kanupolo in den 1940er bis 1970er Jahren

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland sollte es noch ein paar Jahre dauern, bis man sich auf den Wassersport Kanupolo besann. Als es aber soweit war, wurde verstärkt in den Bau neuartiger Boote aus Kunststoff und Aluminium investiert, sodass man 1961 ganz andere Boote baute als zuvor.

Filmszene Kanupolo 1949, British Pathé

Damals tat sich das Bundesland Nordrhein-Westfalen hervor und führte ein einheitliches Jugend-Kunststoffboot ein. Daneben bildeten sich in Berlin und Hamburg – NRW bleibt allerdings bis heute das Bundesland mit den meisten aktiven KanupolospielerInnen – wieder Vereine, um dem Sport eine zweite Chance zu geben.

Und auch der DKV mischte wieder mit. 1965 erschien in der Zeitschrift „Kanu-Sport“ eine Notiz, dass Vereine und Aktive gesucht würden, um den Sport wieder gesellschaftsfähig zu machen. Klar also was folgte: Organisation und Regulierung. Neue Regeln von offizieller Seite gaben dem Sport Seriosität. Zudem fanden wieder verstärkt größere Turniere in Hamburg statt.

Die erste Deutsche Meisterschaft der neuen Zeit wurde 1971 in Salzgitter (Lebenstedt) ausgetragen. Die Spielregeln hatten damals endgültig eine umfassende Neuerung erfahren. Statt mit 11 Spielern, spielten die Mannschaften nur noch mit je 9 Spielern, wobei 6 auf dem Spielfeld und 3 in der Auswechselzone zu finden waren. Der WSV Polizei Hamburg wurde Deutscher Meister.

Filmszene Kanupolo 1970, British Pathé

Um Nachwuchs zu generieren, wurde in den 1970er Jahren die Jugendarbeit zu einem Schwerpunktthema des Sports und in allen Landesverbänden gefördert. Daneben fand Kanupolo offiziellen Einzug in die Riege der Kanusportarten des Deutschen Kanu-Verbandes, als 1972 mit dem Kanutag in Hannover die DKV-Satzung schließlich auch die Kanupolo-Wettkampfbestimmungen aufführte.

In der Folge fand das erste Pfingstturnier unter der Regie des KSV Rothe Mühle Essen statt, in Kiel veranstaltete der KV Kiel während der Kieler Woche Wettkämpfe und der erste Spree-Havel-Cup lockte Aktive nach Berlin.

Bei den 5. Deutschen Meisterschaften 1975 konnten die Veranstalter stolz auf dreimal so viele Teilnehmer wie zuvor blicken. Fünf Klassen ermittelten nun nach Leistung differenziert die Sieger. Bei den 7. Deutschen Meisterschaften in Essen schließlich nahmen 1977 insgesamt 37 Mannschaften aus 22 Vereinen teil. Neben dem Turniersieg war auch schon hier der Auf- und Abstieg ein starkes Thema.

Quelle: kanu.de