Charlotte Dörfler
Charlotte Dörfler

18 Jahre jung und schon das zweite Jahr im deutschen Nationalteam der U21 Damen aufgestellt: Charlotte Dörfler heißt der diesjährige Beitrag der Wassersportfreunde Liblar 1960 e.V. zum weiblichen Spitzenteam des Landes. Schon im vergangenen Jahr konnte sich die Nationalspielerin mit ihrer Mannschaft über den Europameistertitel freuen, und auch dieses Jahr ist das Ziel nicht kürzer gesteckt. Von der WM auf Sizilien erwarte sie ein spannendes Turnier mit aufregenden Partien, äußert sich die Sportlerin. Etwas, das mit den Top-Teams der Kanupolo-Elite abzusehen sei. „Und natürlich den Weltmeistertitel, wofür wir schließlich das ganze Jahr trainieren.“

Derzeit macht die 18-Jährige eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in Köln und arbeitet im Schichtdienst. Daneben Zeit fürs Training und die anstrengenden Turniere der Saison zu finden, gestalte sich mitunter schwierig, so die Kanutin. Ein Umstand, der ihre Begeisterung für den Sport aber nicht schmälert. Es sei das Gesamtpaket: die Schnelligkeit, Dynamik und Spannung, das sie so fasziniere, meint die Sportlerin. Ihr Resümee: „Die Angriffe gehen oft sehr schnell und es werden viele Tore geworfen, daher macht es nicht nur super viel Spaß selber zu spielen, sondern auch zuzugucken.“

Neun Jahre ist der Sport nun schon ein fester Bestandteil in Dörflers Leben. Neben Kanupolo ritt die Sportlerin fünf und schwamm acht Jahre lang. Ihre endgültige Sportwahl traf sie mit Stolz, wegen des Spaßfaktors und der Sportlergemeinschaft. „Der Sport ist zwar noch eher unbekannt und steckt sozusagen noch in den Kinderschuhen, wird aber ständig weiterentwickelt und verbessert, somit auch professioneller und bekannter“, erklärt die Spielerin die zunehmende Beliebtheit des Kanupolosports. Für sie als weibliche Kanupolosportlerin birgt der Sport jedoch eine nicht zu unterschätzende Hürde: Eine geringe Anzahl an Spielerinnen. Mangels einer Liblarer Damenmannschaft spielt die Sportlerin auf Bundesligaebene dieses Jahr wie auch schon letzte Saison für den SKG Hanau. Und das mit Erfolg: 2015 holte die Mannschaft den Meistertitel bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin. Die Härte des Spiels lernte die Elite-Sportlerin schon früh kennen. So übersprang sie die Jugendklasse und spielte ab ihrem 15. Lebensjahr aufgrund des Spielerinnenmangels schon frühzeitig zwei Saisons in der Damenmannschaft des WSF Liblar, bevor sie zu ihrer derzeitigen Mannschaft wechselte. Optimale Voraussetzungen also, um bei der Weltmeisterschaft in Sizilien gegen die Besten zu bestehen und zu gewinnen.

Das zugrunde liegende Interview wurde vor der WM 2016 geführt.

Veröffentlicht am 13./14. August 2016 im Kölner Stadt-Anzeiger.