Unsere Winterschwimm-Gruppe, die Liblarer Seegurken, trifft sich mehrmals die Woche am See, um das kalte Bad gemeinsam zu genießen. Empfohlen werden Neoprenhandschuhe- und Füßlinge sowie eine Mütze bei sehr kalten Temperaturen. Ansonsten tragen wir nur einen Badeanzug/Badehose. Ihr wollt Euch der Herausforderung stellen und Neues wagen? Dann meldet Euch gerne.

Unser Angebot ist auf die Mitglieder unseres Vereins beschränkt, diese können Gäste mitbringen, die eine Gästegebühr zu bezahlen haben.

Über das Winterschwimmen/Eisbaden

Hiermit ist das Schwimmen/Baden in freien Gewässern bei Wassertemperaturen von bis nahe 0 °C gemeint. Es wird sinnvollerweise im Herbst begonnen und das ganze Winterhalbjahr bis zum Frühjahr fortgesetzt, ist also nur teilweise mit Eis in Verbindung zu bringen. 5 Grad gelten als Grenzwert, unter dieser Wassertemperatur spricht man von Eisbaden, darüber von Winterschwimmen.

Winterbaden wird seit Jahrhunderten als Volkssport in vielen Ländern mit natürlich zufrierenden Gewässern betrieben. Finnen und Russen schwören seit Generationen auf die Vorzüge eines Bades im Eisloch. Auch von Johann Wolfgang von Goethe ist bekannt, dass er das Eis der Ilm aufgehackt hat, um im kalten Wasser zu baden.

Wer das ganze Jahr über draußen schwimmt, kann seinen Körper an das Winterschwimmen gewöhnen. Wichtig ist, regelmäßig – mehrmals pro Woche – in einem See, Fluss oder dem Meer zu schwimmen. So gewöhnt sich der Körper langsam an das kälter werdende Wasser. Je kälter, desto kürzer sollte der Aufenthalt im Wasser sein, als Richtlinie gilt: Schwimme maximal so viele Minuten, wie das Wasser Grade über null hat.

Der Schock, den das eiskalte Wasser im Körper auslöst, führt zu einer Ausschüttung von Adrenalin, Endorphinen und weiteren Stresshormonen. Viele Winterschwimmer lieben diesen „Kick“, den sie nach dem kurzen Eisbad empfinden. Die verbesserte Durchblutung löst außerdem ein angenehmes Wärmegefühl im Körper aus. Wer regelmäßig im kalten Wasser badet, kann sein Immunsystem stärken und sich so vor Infekten schützen. Einige Winterschwimmer schwärmen auch von dem befreienden Effekt auf die Psyche: beim Bad im eiskalten See konzentrieren sich Körper und Geist völlig auf das Überleben im Wasser, der Kopf wird frei und der Schwimmer kann das Naturerlebnis vollkommen genießen.

Wichtiger Bestandteil ist das Warmzittern danach, der Körper muss sich langsam durch eigene Kraft wieder erwärmen. Es ist normal, dass einem einige Minuten nach dem Schwimmen plötzlich kälter ist als während des Schwimmens. Die plötzliche Kälteempfindung hat damit zu tun, dass sich nach dem Schwimmen, wenn es wieder etwas wärmer wird, die Gefäße in Armen und Beinen wieder öffnen und sich das dort abgekühlte Blut wieder mit dem warmen Blut im Rumpf vermischt. Dadurch sinkt die Kerntemperatur des Körpers zuerst noch weiter ab, bevor sie wieder steigt.

Man sollte auf keinen Fall heiß duschen danach, da dadurch das kalte Blut der Extremitäten schlagartig ins Körperinnere gelangt und zu einem gefährlichem After-Drop (das weitere Absinken der Körperkerntemperatur nach einer beendeten Kälteexposition) führt, der zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann. Das Aufwärmen geschieht am besten durch zügiges Gehen oder Joggen, warme Kleidung und heißem Tee.

Achtung:

Für Menschen mit Herzproblemen oder einem schwachen Kreislauf ist das Baden bei sehr niedrigen Wassertemperaturen nicht zu empfehlen, denn der Kälteschock kann im schlimmsten Fall einen Herzstillstand auslösen. Sicherheitshalber sollte bei einigen Krankheiten (z.B. Herzprobleme, Bluthochdruck, Asthma) vorab der Arzt konsultiert werden.