Sabine und Silke hatten sich bereits im Herbst 2017 dazu entschieden, sich in diesem Jahr einer neuen Herausforderung zu stellen und sich dafür die Langstrecke über 4,5 km im Chiemsee ausgesucht. Blick auf die Berge, glasklares Wasser – soweit die Vorstellung – dafür lohnt es sich doch, den ganzen Sommer über zu trainieren.

Freitagmitttags nach Schulschluss ging es endlich los. Die Anreise nach Bayern gestaltete sich aufgrund der vielen Baustellen eher langwierig und sehr zur Enttäuschung von Sabine war von Bergen und See im strömenden Regen und zu später Stunde nichts zu sehen. Auch am Samstag wurde es nicht wirklich besser aber wenigstens konnte man einen halbwegs trockenen Spaziergang unternehmen, sich die Wettkampf-Strecke anschauen und die Startunterlagen für den nächsten Tag abholen.

Zum Glück klarte das Wetter am Sonntag jedoch auf, kurzzeitig lugte sogar die Sonne hervor. Zuvor jedoch galt es, sich Gedanken um die richtige Ausstattung und das optimale Packen der zur Verfügung stehenden Kleiderbeutel zu machen. Nach der verpflichtenden Sicherheitsbelehrung und der Wettkampfbesprechung wurden die rund 220 Teilnehmer mit dem Boot zur Fraueninsel übergesetzt.

Währenddessen fuhr Silkes Bruder Mike mit dem Kajak die gleiche Strecke um Fotos zu machen und um zu versuchen, die beiden inmitten der Masse auf dem Rückweg im Blick zu behalten – vergeblich – in der Waschmaschine aus kraulenden Armen war später keine Identifizierung mehr möglich.

Siegerehrung der Altersklasse Masters 3

Nach einem kleinen Fußweg vom Anleger zum Startpunkt wurde der Neoprenanzug angelegt, nochmal Energie in Form von Getränken, Banane, Magnesium oder anderen Zaubermitteln getankt, Melkfett gegen Scheuerstellen aufgetragen, Brille und Badekappe gerichtet und der Neo gewässert.

Silke Schäfer und Sabine Habricht

Der Start erfolgte vom Wasser aus und führte entlang der gut erkennbaren großen Bojen, auf die andere Seite zurück zum Strandbad Übersee. Die Wassertemperatur betrug knapp 20 Grad, leichter Rückenwind und Wellen von hinten, optimale Bedingungen für die beiden Bojenschwimmerinnen. Vom Start weg lief es gut, alles fühlte sich leicht und geschmeidig an. Beide gaben ordentlich Gas und so kam es, dass die avisierte Ziel-Zeit bei Weitem unterschritten wurde.

Beim Blick auf die Uhr an der Ziellinie konnte Silke es dennoch kaum glauben – nur 1:16 h – so schnell? Wie konnte das denn passieren – ob der Zwetschgendatschi und die Riesenportion Nudeln am Vortag das Geheimrezept waren? Egal, die Freude war groß und Sabine kam nur ein paar Minuten später ins Ziel und war ebenfalls höchst zufrieden mit ihrer Zeit.

Der Blick auf die Ergebnisliste bestätigte dann den rasend schnellen Eindruck – Platz 1 für Silke in der Altersklasse Masters 3 und damit ein Platz auf dem Treppchen.

Ergebnisse

Silke SchäferAK Masters 3 - Platz 1Gesamt - Platz 21Zeit 1:16:57
SabineHabrichtAK Masters 3 - Platz 6Gesamt - Platz 29Zeit 1:22:48

Während Silke danach noch ihren Sieg feiern und eine Urlaubswoche in Bayern anhängen konnte, hieß es für Sabine kurz danach Abschied nehmen und die lange Heimreise per Zug antreten.

Alle Informationen zum Event gibt’s hier.

Text: Silke Schäfer

Bilder: Martin Schäfer

Chiemsee-Langstreckenschwimmen am 02. September 2018