Kanupolo-Herren der Wassersportfreunde Liblar 1960 e.V. verteidigen Titel bei Deutschen Meisterschaften, Jugend holt den 3. Platz

Die diesjährigen Deutschen Meister – Herren der WSF Liblar – Foto: Cornelia May

In insgesamt neun Spielklassen maßen sich vom 8. bis 11. August 2019 auf der Regattabahn Beetzsee in Brandenburg an der Havel Deutschlands Kanupolo-Teams – insgesamt 43 Vereine schickten ihre Teams aufs Wasser. Nicht weniger als sechs Mannschaften schickten die Wassersportfreunde Liblar 1960 e.V. zu den 49. Deutschen Meisterschaften im Kanupolo.

Die Herren gingen sowohl als 2018er Deutsche Meister als auch als Tabellenerste mit einem Abstand von 10 Punkten zum Zweitplatzierten, der Kanusportvereinigung Havelbrüder Berlin, in die Playoffs. Hatte man die Bundesligaspieltage noch mit einem großen Kader bestritten, schickte Liblar in den Playoffs die Spieler Christophe Belat (1) aus Frankreich, Dennis Witt (2), Mats Pel (3) aus den Niederlanden, Felix Eikmeier (4), Niklas Bresser (5), Marco Hoppstock (6), Jonas Vieren (8) und Svante May (9) ins Rennen. Die Playoffs der Bundesliga wurden bei den Herren als auch bei den Damen im System „Best of Three“ gespielt – jeweils drei Spiele gegen den gleichen Gegner ermitteln damit den Sieger der Begegnung.
Das Turnier begann für die Liblarer Herren mit zwei Siegen über RSV Hannover (5:3 und 5:2), sodass das dritte Spiel entfallen konnte. Auch die Begegnungen mit KGW Essen endeten durch souveränes und unerbittliches Teamwork jeweils siegreich (8:2 und 5:1), was auch hier das dritte Spiel wegfallen ließ. Das erste Spiel gegen den Finalgegner 1. Meidericher KC verlief sehr eindeutig: Nach Toren von Hoppstock und Lowthorpe (1 MKC) in der 8. Minute setzte Witt die Serie von Toren der Liblarer Mannschaft in der 9. Minute fort, gefolgt von Toren in der 14. (Pel), 16. (Hoppstock) und 16. Minute (Pel). Darauf folgte ein Konter der Meidericher zum 2:5 in der 17. Minute durch Grünewald. In der 20. Minute konnte Pel das Ergebnis zu einem 6:2 für Liblar ausbauen. Beim zweiten Spiel war es dann eindeutig: auch die Duisburger wollten Deutscher Meister werden. Schon in der 2. Minute legte das gegnerische Team mit einem Tor durch Küppers vor. Den Anschlusstreffer erzielte Belat in der 6. Minute. In der 8. Minute kassierten dann beide Mannschaften die grüne Karte – jeweils Unerlaubter Paddelangriff: Küppers (1 MKC) und Pel (WSF). In der 10. Minute folgten Tore für den 1 MKC (Schwarz) und den WSF (Hoppstock). Die erste Hälfte endete mit einem Gleichstand von 2:2. Witt sorgte in der 12. Minute und Vieren in der 16. Minute für weitere Tore. Kurz vorher hatten Bender und Riecke von Meiderich jeweils eine grüne Karte für unsportliches Verhalten kassiert. Küppers holte dann in der 19. Minute für ein 3:4, das es zu halten galt. Was folgte: die gelbe Karte für Witt wegen unsportlichen Verhaltens. 30 Sekunden vor Schluss stand die Liblarer Mannschaft daher nur noch zu viert auf dem Feld. Ein wahres Zittern für die Liblarer Fans: kommt es zum Gleichstand oder können die Erftstädter gegen die Duisburger bestehen? Und dann der Schlusspfiff und enormer Jubel. „Es war ein unglaublicher Erfolg das zweite Jahr in Folge zu gewinnen“, erklärt Witt. „Wir konnten zeigen, dass wir auch dem Druck standhalten können, als Favoriten gesetzt zu sein.“ Jahrelang hatten die Herren die Bundesligaspieltage als Tabellenerste beendet, um dann im Halbfinale zu verlieren. Jetzt also die Titelverteidigung und das ohne jede Niederlage. Das i-Tüpfelchen: Mit Mats Pel (10 Tore) und Marco Hoppstock (9 Tore) besetzen die Wassersportfreunde Liblar dieses Jahr in den Playoffs die ersten beiden Positionen in der Torschützentabelle. Hoppstock hatte bereits die Saison mit 24 Toren auf Platz vier der Torschützentabelle abgeschlossen.

Die Damen verloren ihre ersten beiden Spiele gegen Gastgeber KCNW Berlin 2:4 und 2:3. Dabei war das zweite Spiel gegen die Berlinerinnen ein wahres Tauziehen. Insgesamt zwei Verlängerungen brauchte es, damit die Berlinerinnen die Liblarerinnen dann doch besiegten. Die nächsten Begegnungen gegen KP Münster endeten jeweils siegreich mit 5:4 und 4:2, sodass das dritte Spiel gegen Münster entfiel.
Das Spiel gegen KSVH Berlin gewann das Team schließlich mit einem 3:2. Die Damen sicherten sich damit einen guten 5. Platz. Erste in der Spielklasse wurden mit einem 2:1-Sieg über KCNW Berlin die Damen vom ACC Hamburg.

Die 2. Herrenmannschaft begann das Turnier in der 4. Liga schon am Donnerstag und wurde direkt im ersten Spiel von Gegner RKV Berlin mit einem 2:14-Endstand für Berlin überrannt. Mit insgesamt zwei verlorenen (auch 1:8 gegen Ratzeburger KC), einem unentschiedenen (3:3 gegen TIB Berlin) und einem gewonnenen Spiel (6:3 gegen USV Potsdam) endete der erste Tag. Der zweite Tag endete mit zwei Siegen (3:2 gegen WSV Osnabrück und 9:4 gegen WS Dresden) und auch der Samstag begann mit einem knappen Sieg gegen BWS Hamburg (4:3). Das Halbfinale gegen RKV Berlin setzte die Siegesreihe leider nicht fort: mit einem Endstand von 2:9 begab sich das Team in das Spiel um den dritten Platz. Mit 2:5 gegen den Ratzeburger KC verloren die 2. Herren auch das zweite Spiel gegen die starken Gegner und sicherten sich damit den 4. Platz von insgesamt 14 Mannschaften. Da nur den ersten beiden Plätzen der Aufstieg vergönnt ist, stiegen sie nicht auf.

Foto: Sibylle Kautz-Freimuth

Die U21 aus zumeist Auszubildenden und Studenten konnte die Saison über nicht optimal trainieren, ging aber mit Zuversicht in das Turnier und konnte sich gut behaupten. Das Team gewann sein erstes Spiel gegen den Göttinger PC (3:1), verlor gegen Rothe Mühle (1:3) und konnte die nächsten zwei Spiele gegen den Wuppertaler KC (6:4) und den Göttinger PC (9:1) für sich entscheiden. Auch das zweite Spiel gegen Rothe Mühle verlor die Liblarer Mannschaft mit 1:4. Im Gegensatz dazu führte das Spiel gegen die Wuppertaler Gegner mit 9:4 zu einem Gewinn. Eine Niederlage gegen KSV Havelbrüder (0:9) ließ die U21 in das Spiel um den dritten Platz einziehen. Ihr letztes Spiel des Turniers gegen Gastgeber KCNW Berlin verlor die Mannschaft mit 3:6 und konnte sich daher einen guten 4. Platz sichern. Rothe Mühle sicherte sich in der 21-Sparte durch den Finalsieg über KSV Havelbrüder den ersten Platz.

Die Jugend gewann am ersten Turniertag alle ihre Spiele – gegen KK Pirat Bergheim (10:1) und VMW Berlin (9:0), DRC Neuburg (9:3) und KSV Havelbrüder (9:2) – souverän und mit erheblichem Torabstand. Am Samstag kam dann das Spiel gegen TUS Warfleth. Der Endstand: 6:1 für Warfleth. Gegen KC Wetter konnte dann wieder ein Sieg errungen werden: 3:1. Gegen den starken Gegner 1. Meidericher KC verlor das Liblarer Team 2:6 im Halbfinale. Damit ging es bei der Jugend in ihrem letzten Spiel um den dritten Platz. In einer ausgeglichenen Begegnung gegen VK Berlin kam die Mannschaft auf einen Endstand von 8:6 für Liblar. Deutscher Meister in der Jugend wurde die Mannschaft des 1. Meidericher KC mit einem Sieg über TUS Warfleth. Der dritte Platz der Jugend freue sie besonders, so Vorstandsmitglied Sabine Hachenburg. „Als es brenzlig wurde, hat sich Jonas Vieren aus der Herrenmannschaft gleich als Co-Trainer eingebracht. Diese Kameradschaft von alten zu jungen in Brandenburg war vorbildlich.“

Die Jugendmannschaft – Foto: Cornelia May

Die Schüler – bestehend aus vier erfahrenen und drei ganz jungen Spielern – bestritten ihre ersten Spiele gegen KCNW Berlin (6:1) und KC Limmer (9:2) sehr erfolgreich und konnten sich trotz erheblicher Leistungsunterschiede aufgrund großer Altersunterschiede lange als Zweite in ihrer Gruppe halten. Drei Niederlagen gegen WS Dresden (4:5), KSV Havelbrüder (5:6) und KC Wetter (3:8) brachten die Schülermannschaft zur Verteidigung des fünften Platzes. In ihrem ersten Spiel gegen Rothe Mühle Essen gewann das Team mit einem eindeutigen 6:4. Der Ausgang des zweiten Spiels gegen die Essener Mannschaft verschaffte den Liblarern mit 8:1 einen eindeutigen Spielsieg. Erster in der Klasse wurde die starke Mannschaft von KC Wetter durch einen Sieg über die Zweitplatzierten WS Dresden.

Für die Zuschauer gestalteten sich die sonnigen Turniertage als nicht abreißende Abfolge spannender Begegnungen. Liblarer Fans hatten es am Samstag schwer: in insgesamt 15 Spielen spielten die sechs Mannschaften aus Erftstadt, oftmals sogar gleichzeitig.

Liblar ist Deutscher Meister