Es sind sportlich bewegte Wochen für die Kanupolo-Spielerinnen und -Spieler der Wassersportfreunde Liblar. Im Juni erst fanden in den USA die World Games statt, eine Art Olympische Spiele für sogenannte Randsportarten, bei denen sich die besten Athletinnen und Athleten der Welt messen – so auch im Kanupolo, wie es auf dem Liblarer See gespielt wird. Hier konnte Jonas Vieren mit der deutschen Kanupolo-Nationalmannschaft sensationell die Goldmedaille gewinnen.
Kaum zurück, geht es gleich sportlich auf höchstem Niveau weiter: Am kommenden Wochenende (6./7.8.) findet auf dem Beetzsee in Brandenburg der nächste Spieltag der 1. Kanupolo-Bundesliga statt. Die Herrenmannschaft hätte hier mit einem Sieg gegen den KSV Havelbrüder Berlin die Möglichkeit, den Sprung an die Tabellenspitze zu schaffen. Damit wären die Liblarer für die Playoffs optimal positioniert und würden sich zudem für die Champions League direkt qualifizieren.
Vom 16.-21.8. findet anschließend in St. Omer (Frankreich) die Kanupolo-Weltmeisterschaft statt. Die Liblarer werden hier mit sechs Spielerinnen und Spielern antreten: Jonas Vieren, der auch amtierender Weltmeister und Europameister ist, tritt mit der Nationalmannschaft der Herren an, Leonie Wagner wird als amtierende Europameisterin mit der Damen-Nationalmannschaft starten.
„Der Erfolg bei den letzten großen Turnieren und insbesondere bei den World Games macht natürlich Lust auf mehr, wir wollen auch in St. Omer möglichst weit oben mitspielen“, sagt Vieren, der erwartet, dass das deutsche Team auch in Frankreich wieder auf dem Treppchen stehen wird. „Das größte wäre natürlich die Titelverteidigung. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg“, wie er hinzufügt.
Nina Hachenburg, die als amtierende Weltmeisterin nach Frankreich reist, bekräftigt: „Unsere deutschen Nationalteams sind stark aufgestellt, und wir in der U21 wollen uns auch in St. Omer gegen die starke internationale Konkurrenz behaupten.“ Auch ihr Bruder Kai, der mit der U21 der Herren in Kanada Vizeweltmeister wurde, möchte gerne anknüpfen an diesen Erfolg: Das Gefühl, zur Nationalhymne auf dem Treppchen zu stehen, sei einfach großartig. „Und dieses Mal möchten wir gerne noch eine Stufe weiter nach oben steigen“, sagt Hachenburg mit breitem Grinsen. Er reist gemeinsam mit seinen Liblarer U21-Mannschaftskameraden Julius Helm und Henning May in Richtung französische Kanalküste. Für die beiden, die erst in diesem beziehungsweise dem vergangenen Jahr ins U21-Nationalteam berufen wurden, wird es das erste große Turnier sein. Entsprechend groß ist die Vorfreude: „Wir kennen internationale Turniere bis jetzt nur als Zuschauer. Dort nun selbst ins Kanu steigen und als Teil der deutschen Nationalmannschaft um den Sieg kämpfen zu dürfen, das wird eine ganz andere Nummer!“, freut sich Helm. Es sei eine große Ehre, dort in die Westen der Nationalmannschaft schlüpfen zu dürfen, ergänzt May, „aber es ist auch mit
viel Respekt verbunden!“
Den vorläufigen Abschluss der sportlich bewegten Wochen bildet die Deutsche Meisterschaft, die am letzten Augustwochenende auf dem Baldeneysee in Essen stattfindet. Hier startet die Schülermannschaft des WSF-Liblar mit vielen jungen motivierten Schülerinnen und Schülern und hofft darauf, an die Erfolge der „Großen“ anknüpfen zu können.