Das Wochenende 01./02.09. stand im Zeichen zahlreicher Wettkämpfe. Und so haben vier von uns Bojenschwimmern am Köln-Triathlon teilgenommen. Das Wetter spielte an beiden Tagen mit, obwohl es als Wettkampfwetter schon fast zu warm war. Aber kein Regen und nur wenig Wind sind doch auch schon mal was.

Als Erste durfte dann Laura am Samstag starten. Sie trat bei ihrem allerersten Triathlon auf der Cologne Smart Distanz an. D.h. 700m Schwimmen, 26 km Fahrrad fahren und 7 km Laufen. Dabei hat sie sich hervorragend geschlagen und blieb am Ende unter der Schallmauer von 2 Stunden. Die Freude darüber kann man ihr direkt von den Augen ablesen.

Kuriosum hierbei. Aufgrund einer Falscherfassung ihres Geburtsdatums hatte sie am Ende die Altersklasse F70 gewonnen. Die Siegerehrung hatte sie dann ab leider verpasst. Spätestens da wäre der Irrtum dann aufgeflogen. Was mit der richtigen Siegerin dieser Altersklasse geschah, ist nicht mehr überliefert.

Laura’s Ergebnisse im Einzelnen:

SwimW1BIKEW2RunTotal
13:043:5256:391:4743:481:59:07

Am Sonntag versuchten sich dann Ande, Niels und Volker an der Cologne 226 Half Distanz. Ande hat dies schon zweimal geschafft, für Niels und Volker war es eine Premiere. Dies bedeutet 1,9 km Schwimmen, 90 km Fahrrad fahren und 21,1 km Laufen. Das klingt nicht nur nach dem wahren Horror, sondern ist auch in der Tat so. So wie es aussieht, wussten wir drei vor dem Start aber nichts davon. Anders ist das folgende Foto nicht zu erklären.

(v.l.n.r. Niels, Ande und Volker)

Warum ich zunächst in Schlappen starten wollte, bleibt bis heute auch noch ungeklärt. Dann haben wir uns aber doch noch umgezogen und uns von der vor uns liegenden Aufgabe ein Bild gemacht. Wir waren tatsächlich auf der richtigen Veranstaltung. Jetzt gab es auch kein Kneifen mehr. Wir haben uns ja freiwillig dazu gemeldet. Selber schuld. Getreu dem Motto #nurderkopfzählt ging’s los.

Da beim Schwimmen eh alle in ihren eng anliegenden, modischen, wasserschnittigen und zur Höchstleistung anspornenden Neoprenanzügen den Wettkampf begannen, und als Zugabe alle noch mit der vom Veranstalter großzügig gesponserten schwarzen Badekappe ausgestattet waren, sind von dieser Disziplin leider keine Beweisfotos vorhanden. Der Beweis liegt hierbei einzig und allein in den Ergebnislisten, die für jeden hier einsehbar sind.

Wobei, beim Ausstieg aus dem Wasser wurden zumindest Niels und Volker von den Paparazzi erwischt.

Und beim Schwimmen lief es für uns Drei recht gut. Ande kam standesgemäß als Erster aus dem Wasser, kurz dahinter Niels und Volker fast zeitgleich. Wechseln ist aber weder Andes noch Volkers Stärke, so dass der Blitzwechsler Niels hier schon mit 9 Sekunden Vorsprung vor Ande auf’s Rad stieg. Da Volker nicht schnell genug aus  dem Neo kam und dann auch noch sein Chipband kurzzeitig aus den Augen verlor, hatte er dann nochmal zwei Minuten Rückstand auf die Beiden.

Und dann ging die Fahrerei los. Aus der Streckenbeschreibung hatten wir schon entnommen, dass es statt der 90, 96 Kilometer werden würden. Am Ende wurden es sogar 97. Tja und dann hatten wir dreimal eine Südrunde und zweimal eine Nordrunde zu absolvieren. Jeweils nach der Nordrunde nochmal rein Richtung Wechselzone und vorbei an den knapp 150.000 Zuschauern auf den Tribünen.

Beide Radrunden hatten nicht allzu große Steigungen in sich, waren aber dafür recht windanfällig. Und gerade der wurde im Laufe der Fahrt doch ein wenig stärker. Dies machte aber Ande und Niels nicht viel aus, die Ihre Kurbel ständig in Schwung hielten. Und besonders Ande fuhr grandios und holte gegenüber Niels  5,5 Minuten raus. Volker verlor 20 Minuten, da er stark mit dem Wind, dem Rücken und einigen Gelpackungen zu kämpfen hatte.

Doch nach gefühlten unendlichen Stunden ging auch das Radfahren zu Ende und man fuhr zum letzten Mal in die Wechselzone. Dass Volker da noch lachen konnte, lag wohl daran, dass er kurzzeitig vergaß, dass er jetzt noch ein Halbmarathon zu laufen hatte.

Und dieser Lauf hatte es für alle dann noch mal in sich. Gelaufen wurde rund um den Fühlinger See. Insgesamt drei Runden mit je knapp über 7 km. Die Sonne verschwand teilweise hinter Wolken, es wurde angenehmer (ha, ha).

Ande und Niels waren schon fleißig unterwegs und lieferten sich ein packendes Rennen. Niels ganz konzentriert, voll im Tunnel. Und Ande hat sogar noch Zeit für Späße. Der nimmt das gar nicht ernst. Und trotzdem läuft er wie ein Besessener. Am Ende holt aber Niels den Radrückstand wieder auf und kommt letztendlich mit fünf Minuten Vorsprung vor Ande ins Ziel. Fabelhaft.

Und während die Beiden es sich schon bequem machten, drehte Volker noch seine Runden und lief und lief und lief…

Apropos bequem machen. Die Dinger, die beide auf der Liege anhaben (das Bild entstand wirklich nach dem Wettbewerb) , sind sogenannte REBOOTS. Diese Teile pumpen sich auf und erzeugen eine gleitende Massage an den Beinen und sollen dem Körper helfen, Abfallprodukte des Stoffwechsels abzutransportieren und somit Muskelverspannungen und-schwellungen zu verhindern. So zumindest der Hersteller. Und kosten sollten die Dinger schlappe 800,– EUR. Aber der Hammer an dem Wochenende gab es die Teile satte 10% billiger. Das wär doch mal was für den nächsten Geburtstag, Weihnachten, Ostern, Hochzeitstag, Jubiläum, Renteneintritt, oder,

Irgendwann kam dann auch Volker ins Ziel und konnte sich über das Erreichte freuen.

Und so kam es, dass die drei nach einem wirklich anstrengenden aber sehr erfahrungsreichen Tag, mit Krämpfen, Übelkeit aber eisernem Willen zu folgendem Foto bereit waren.

Hierbei kann man direkt ergänzen, dass Volker sich seine Medaille extra für das Foto hat leihen müssen. Der Veranstalter hatte zu wenig geordert. Wird aber nachgeliefert. Dass u.a. am Ende auch zu wenig Bier vorhanden war, war nicht nur schade, sondern ärgerlich. Und das wird leider nicht nachgeliefert.

Aber das gab es dann am Abend beim wohlverdienten Ausklang in Liblar.

Und hier noch einmal unsere Ergebnisse:

SwimW1BIKEW2RunTotal
Niels34:353:353:03:002:001:50:385:33:45
Ande33:125:062:57:271:582:01:025:38:44
Volker34:435:393:29:372:542:45:116:48:02

Zum Vergleich. Jan Frodeno hatte, bei den am gleichen Tag stattfindenden Weltmeisterschaften in Südafrika folgende Einzelzeiten:  21:54; 2:04:29; 1:06:02 und eine Gesamtzeit von 3:36:31

Aber das ist ja auch eine andere Welt. Wir waren zumindest alle zufrieden. Niels, weil er den internen Bojenschwimmer-Wettkampf für sich entschied, Ande, weil er rasend schnell geschwommen und gefahren ist und Volker, weil er durchgehalten hat und sogar noch etliche hinter sich hatte.  Wir alle waren aber aus einem einzigen Grund besonders zufrieden.

WIR HABEN ES GESCHAFFT!

Text: Volker Hess

Bilder: Volker Hess

Köln-Triathlon am 01./02. September 2018