Was macht man, wenn einem etwas keine Ruhe lässt? Unser langjähriges Mitglied Klaus Poppe bleibt in so einem Fall am Ball und sucht neue Wege. Sein persönlicher „Unruhestifter“ war eines unserer Kanus, der Zweisitzer „Forelle“, der 2021 in jugendlichem Übermut im See versenkt wurde und seitdem unauffindbar war.

Klaus hatte es sich von Beginn an zur Aufgabe gemacht, das Boot wieder an die Oberfläche zu holen. Bekannt war lediglich, wo es ungefähr untergegangen war. Mehrere Tauchgänge im letzten Sommer blieben jedoch leider erfolglos und stellten sich als Fischen im Trüben heraus, da die Sicht ab 3 m Tiefe drastisch abnimmt und der Boden mit den vielen Senken eine einzige große Schlickschicht ist. Auch die Anschaffung eines einfachen Echolots, mit dem Wassertiefe und Bodenbeschaffenheit dargestellt werden können, brachte keinen Durchbruch.

Ein ganzes Jahr verging, das Problem ließ Klaus jedoch einfach nicht los und erst der Kontakt zu einem Angler brachte in diesem Jahr die Lösung. Torsten Armborst verfügt über ein hochwertiges 3D-Sonargerät, mit dem er normalerweise nach großen Fischen sucht. Statt Karpfen fand er eines Tages jedoch unsere „Forelle“, die sich auf seinem Gerät deutlich als länglicher Gegenstand mit zwei Sitzluken darstellte. So wurde vereinbart, dass er eine WSF-Boje am 10m tiefen Fundort setzt und am ersten Sonntag im Herbst konnte die Bergung endlich beginnen.

Bei starkem Wind und Sonnenschein ging es mit Tauchausrüstung, Floß und Kanu zur Boje, von der aus Klaus seinen Tauchgang startete. Was eigentlich keiner wirklich erwartete – er fand das Boot sofort und konnte ein Seil am tief im Schlick sitzenden Boot befestigen. Das Heraufholen durch seinen Freund Ingo Mietens und Silke Schäfer war wider Erwarten ein Kinderspiel. Ohne Auftriebskörper ließ sich das havarierte Kajak nach anfänglichem Widerstand mühelos nach oben ziehen. Von dort wurde es ans Ufer geschleppt, geleert und wartet nun auf seine Säuberung, damit es im nächsten Jahr wieder von unseren Mitgliedern genutzt werden kann.

Wir bedanken uns herzlich bei Klaus Poppe für die Wiederbeschaffung unseres Vereinsbootes und hoffen, dass er nun endlich wieder beruhigt schlafen kann. 😉

Bootsbergung: Die „Forellenfischer“ vom Liblarer See